• Jede Firmengeschichte ist ein Spiegel der Zeit. Das gilt auch für eines der ältesten Bruchsaler Radio- und Fernsehgeschäfte: Die seit 1946 bestehende Firma SP: Holderer. Die Inhaber des Familienbetriebs in der dritten Generation haben mit der Entwicklung der Technik - vom Röhrenempfänger bis hin zum Digitalfernsehen - auch immer ein Stück Zeitgeschichte erlebt. So wie Firmengründer Fritz Holderer, als er 1946 den „Elektro- Radiohandel“ in seiner Wohnung eröffnete.

  • Im vom Bombenangriff zerstörten Bruchsal gab es keine Räumlichkeiten für einen Laden. Die „gute Stube“ von Fritz Holderer in der Rheinstraße diente deshalb zunächst als provisorischer Verkaufsraum; dort verkaufte er selbst gebaute Radios und Zubehör. Wegen der inflationären Währung bezahlten die Kunden mit Naturalien wie Zigarren, Eier oder Speck. „Eine Glühlampe war fünf Zigarren wert“, erinnert sich heute noch der Sohn des Firmen-
    gründers, Karl-Heinz Holderer.

  • Das erste Schwarzweißfernseh-gerät, das 1953 im späteren Ladengeschäft in der Rheinstraße - der heutigen Werner-von-Siemens-Straße - ausgestellt war, sorgte für eine kleine Sensation. Gebannt drängten sich 40 Personen im kleinen Verkaufsraum, um auf einem 36er Bildschirm - etwa der Größe eines kleinen Portable-Geräts entsprechend - die Krönung von Queen Elisabeth und damit die erste Live-Übertragung der Fernsehgeschichte zu verfolgen.

  • Im neu errichteten Firmen-
    gebäude und heutigen Firmen-
    sitz in der Fröbelstraße sorgte 1967 die Präsentation des ersten Farbfernsehgerätes - ebenso wie dessen Vorläufer - für Aufruhr. Das Farbfernsehen steckte noch in den Kinderschuhen, es wurden nur Testsendungen ausgestrahlt. Eine davon war ein mit Obst und Blumen drapierter Teller. Beim Anblick dieser Farbenpracht entfuhr einer Kundin die Bemerkung: „Fehlt eigentlich nur noch, dass man die Blumen riechen kann!“